Dies ist kein Test, sondern eher ein Blick auf ein Gerät, dass ich mir vier Jahre nach Release gekauft habe. Wieso habe ich mir das Google Chromebook Pixel gekauft und kann es oder besser gesagt, hat es mein MacBook Pro 13“ Early 2015 abgelöst?

 

Das Chromebook Pixel der ersten Generation kam 2013 auf den Markt und war das „edelste“ und „teuerste“ Chromebook auf dem Markt. Es war nicht für den breiten Markt gedacht, sondern eher als Vorzeigegerät für das darauf installierte Betriebssystem Chrome OS. Chrome OS welchen rein aus dem Chrome Browser besteht, war ursprünglich nur für die Benutzung von Webanwendungen ausgelegt. Mittlerweile ist auch die Unterstützung nativer Anwendungen im Offline Modus möglich. Diese Anwendungen sind im sogenannten Chrome Web Store zu finden. Die Möglichkeit der Installation von .exe Dateien oder ähnlichem ist nicht möglich. Grob gesagt läuft auf allen Chromebooks nur ein Internet Browser. Google Chrome – mit der Möglichkeit kleine Anwendungen aus dem Chrome Web Store zu installieren.

 

Wieso bin ich vier Jahre zu spät?

Wieso kaufe ich mir jetzt, vier Jahre zu spät ein Chromebook Pixel, oder besser gesagt, wieso tausche ich mein MacBook Pro 13“ Early 2015 gegen ein vier Jahre altes Chromebook. Ich war damals schon, als die ersten Chromebooks auf den Markt kamen, angetan von der simplen, einfachen und schnellen Lösung für Laptops. – Einfach nur den Browser zu benutzen.

Damals war ich Besitzer eines MacBook Pro 13“ Late 2011 und war total zufrieden mit diesem und wollte ihn nicht gegen eine 200€ Chromebook eintauschen. Die Verarbeitung, die mir immer sehr wichtig ist, war bei den günstigen Chromebooks leider selten gegeben. Immer nur Plastik und nie so elegant wie die MacBooks von Apple.

Doch dann kam das Chromebook Pixel als Vorzeigegerät für Chrome OS. Ich wollte es haben, viele wollten es haben! Es sah gut aus, war vollgepackt mit bester Hardware, viel zu überpowert für ein Betriebssystem worauf nur ein Browser läuft. Aber es war eben teuer, sehr teuer! 1299 Dollar musste man in Amerika dafür auf den Tisch legen. Das war mehr als mein MacBook gekostet hatte. Mir war es nicht möglich das Geld aufzubringen um mir das Google Pixel mal genauer anzuschauen. Videos mussten reichen.

 

2017 – Surfen im Internet

Vier Jahre später finde ich ein Angebot für ein Google Pixel 2013 für glatte 349€. Vergewissert, dass es kein Fake ist, war für mich klar, das wird bestellt und einem Test unterzogen werden! Fünf Tage später war es da, und ich war und bin es immer noch, überrascht wie gut das Gerät verarbeitet ist. Es ähnelt sehr stark an ein MacBook Pro, nur in eckig.

 

Verarbeitung

Aluminium von vorne bis hinten. Ober- und Unterseite unterscheiden sich nur darin das die Unterseite vier kleine Gummifüße besitzt und auf der Oberseite eine LED Leiste sitzt, die anzeigt ob das Gerät geladen wird oder im aktiven Betrieb ist. Auf der linken Seite findet man zwei USB 2.0, einen Mini Display-Port, einen 3.5 mm Klinkenanschluss und den Anschluss für den AC Adapter. Auf der rechten Seite finden wir nur einen SD Karten Slot und den SIM Karten Slot, falls man die 4G LTE Variante besitzt. Rückseite befindet sich nur der Klappmechanismus mit einem Chrome Schriftzug.

 

Display

Klappt man das Gerät auf springt einen direkt das geniale Display entgegen. Dieses besitzt nicht wie die meisten anderen Laptops ein Verhältnis von 16:9, sondern von 4:3. Somit kommt es einem direkt viel kompakter vor, wie viele andere Laptops. Das Display mit einer Auflösung von 2560×1700 besitzt auf seinen kompakten 12.85 Zoll eine Pixeldichte von 239 Pixeln per Zoll. Was für einen Laptop erstaunlich scharf ist. Dies fällt einem auch direkt ins Auge. Das Display kann einiges, nicht nur dass ein Touchscreen dahinter verbaut ist, es super scharf ist, super hell und hat die beste Blickwinkelstabilität die ich je in einem Laptop gesehen habe.

Wahnsinn.

Tastatur und Trackpad

Nicht nur das Display macht was her, sondern auch die Tastatur kann einiges. Auf den ersten Blick sieht sie aus, wie jede andere Tastatur auch. Einzig allein die Reihe Tasten über dem Qwerty Layout fällt auf. Hier finden sich verschiedene Tasten zum besseren Steuern des Betriebssystems. Hiermit lässt sich im Browser Vor- und Zurück bewegen, die aktuelle Seite erneut laden, Fenster maximieren oder nebeneinander darstellen, Helligkeit und Lautstärke einstellen, und das Gerät ausschalten. Anstatt der Feststelltaste findet sich hier eine Taste für die Google Suche. Für mich nie wieder ein Gerät ohne diese Taste.

Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und sind nicht zu schwerfällig zu drücken. Ich brauchte nur ein wenig Eingewöhnungszeit mich an das englische Tasten Layout zu gewöhnen, insbesondere an die Sonderzeichen, aber das war nur eine Frage der Zeit. Ich bin aktuell sogar soweit, dass ich das englische Layout auch an anderen Computern aktiviere.

Das Trackpad ist für MICH eins der größten Mankos. Lasst mich das aber erklären. Generell funktionieren alle Wischgestern die man auch von deren Laptops kennt. Zwei Finger zum Scrollen, drei Finger nach oben wischen um alle geöffneten Fenster nebeneinander darzustellen, nach links und rechts wischen mit zwei Fingern um auf die vorherige oder nächste Seite zu wechseln.

Mein Problem mit dem Trackpad ist, dass ich von einem MacBook Pro mit Force Touch Trackpad komme, und dieses ist in meinen Augen aktuell nicht zu schlagen. Dieser Butterfly Effekt wodurch man an jeder Stelle des Trackpads drücken kann fehlt mir so stark. Dazu ist das Trackpad des Google Chromebook Pixel sehr laut. Für mich der von einem aktuellen MacBook gekommen ist, ist das Trackpad, das größte Manko des Pixel.

 

Lautsprecher und Lüfter

Durch das komplett geschlossene Design des Chromebooks finden wir keine sichtbaren Öffnungen für Lautsprecher oder Lüfter. Beide sitzen unterhalb der Tastatur. Die Lautsprecher haben eine angenehme Lautstärke und brauchen sich nicht zu verstecken. Sie werden zwar beim Tippen, teilweise bemerkbar abgedeckt, aber das Gerät ist auch nicht für den Medienkonsum gedacht, somit finde ich dies nicht schlimm. Der Lüfter, sitzt ebenfalls unterhalb der Tastatur und ist im normalen Surfbetrieb (ca. 8 Webseiten, ohne Videowiedergabe) nicht aktiviert. Sobald man aber zu viele Tabs im Browser öffnet macht er sich bemerkbar und zwar laut. Zu laut. Es ist aber kein Problem, dem entgegen zu spielen, indem man seine Tabs regelmäßig wieder schließt, wenn man sie nicht mehr braucht.

 

Akku

Bevor ich mir das Chromebook Pixel bestellt habe, wurde sich natürlich nochmal über das Gerät informiert und was man oftmals direkt liest ist, dass die Akkulaufzeit nicht so toll sei. Glücklicherweise war mein Gerät laut Verkäufer nicht oft benutzt worden und der Akku scheint noch in Ordnung. Bei Mitschriften im Studium, bei schriftlichen Arbeiten hier für den Blog, oder beim Durchforsten der sozialen Medien komme ich meisten gut durch den Tag. Genaue Display On Time kann ich leider nirgends ablesen, aber für das tägliche Surfen im Internet reicht die Akkulaufzeit alle mal aus. Das Gerät allerdings als seinen Daily Driver, für alle Arbeiten am Tag zu nutzen, dabei könnte es dann doch knapp werden. Ladezeit beträgt „komischerweise“ fast vier Stunden, was ich ein bisschen viel für einen solch kleinen Akku finde. Da ich aber einen Tag auskomme, klappt dies nachts auch ohne Probleme.

 

Fazit

Ich bin so zufrieden mit dem Chromebook Pixel, das ich mein MacBook Pro 13″ Early 2015 dagegen eintauscht habe, und dies bis zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht bereue. Im Vergleich macht man schon eine Menge Abstriche, indem man sein Mac gegen ein Chromebook Pixel eintauscht, dass sollte einem im klaren sein. Ich kann keine Programme mehr installieren. Mal eben Photoshop oder Lightroom zum bearbeiten von Bildern ist mobil auf meinem Chromebook nicht mehr möglich. Spotify, funktioniert nur noch per Website die nicht mal per Touchscreen, welches das Chromebook bietet zu steuern ist. Da ich mein Mac aber fast ausschließlich nur im Studium für Mitschriften oder Bildbearbeitung genutzt habe, war es für mich kein zu großer Schritt auf ein Chromebook zu wechseln. Bilder kann ich zuhause am Desktop PC bearbeiten.

Mir reicht das Chromebook voll und ganz. Nie wieder mehr als 1000€ für einen Laptop ausgeben!