Ein Monat mit Google Home
Der Test kommt nicht innerhalb der ersten Woche oder nach zwei. Bei Google Home, wollte ich mir ein paar mehr Tage Zeit nehmen um vom Alltag mit einem Smarten Assistant zu berichten. Geräte die gerade erst auf den Markt kommen, bringen oft kleine Kinderkrankheiten mit. Über diese wollte ich nicht schreiben und berichte somit erst jetzt, nach einem einmonatigen Test mit Google Home.
Der Hype war groß, als Google Home endlich in Deutschland veröffentlicht wurde. Ich habe überall geschaut, wo bekomme ich das Geraet zuerst. Ich wollte es so schnell es geht testen. In einem Media Markt konnte ich das Google Home dann schon vor dem offiziellen Release Montags, schon Freitags mein eigen nennen. In einem Regal ganz unten hinten drin, hatten sie die Geräte schon verstaut.
Inhalt
Verpackungsinhalt besteht nur aus Google Home selbst, einer kleinen Quick Start Anleitung und dem Power Adapter. Kein Micro USB oder Type-C. Wir finden einen normalen Power Adapter, im Jahre 2017 leider ein wenig fehl am Platze. Ich denke der verbaute Lautsprecher braucht eine größere Stromzufuhr, somit wird ein externen Stromadapter benötigt.
Größer als gedacht war der “kleine” Lautsprecher mit integriertem Assistant. Unterhalb findet sich eine abnehmbare Schale wohinter sich die Lautsprecher und einige Mikrofone befinden. Oberhalb ist nur die integrierte Touch Oberfläche zu finden. Die Rückseite beherbergt dann noch einen Mute Knopf für die Mikrofone, sodass Google nicht mehr zuhören kann. Hält man diesen länger gedrückt kann das Gerät zurückgesetzt werden. Verarbeitung sei damit schnell abgehackt.
Sobald Google Home mit Strom verbunden wird, schaltet es sich ein und fängt an mit einem zu reden. Um mit der Einrichtung fortzufahren braucht man ein Geräte mit der Google Home App.
Mit dieser lässt sich das Gerät dann innerhalb weniger Minuten leicht einrichten. Kurz mit dem WLAN verbunden und den Rest holt sich die App dann aus dem angemeldeten Google Konto.
Wofür kann Google Home alles genutzt werden? Hier könnte ich jetzt diverse Seiten schreiben, mit was der smarte Assistant alles verbunden werden kann. Ich persönlich habe Google Home anfangs genutzt um mir das Wetter durchgeben zu lassen, oder nach Nachrichten zu fragen. Meine Abendroutine verläuft seit Google Home auch ohne Smartphone. Geweckt werde ich durch Home. Bei Erledigungen die noch zu tätigen sind, kann man Google Home bescheid geben und dies auf seine Liste setzen lassen. Diese wird dann mit dem Smartphone synchronisiert und ist dann überall abrufbar.
Software Verbindungen
Das Smartphone muss auch nicht mehr per 3.5 mm Klinke an die Boxen angeschlossen werden um Musik zu hören. Funktioniert alles per Spracheingabe mit Google Home. (Man sollte allerdings bedenken, seinen Playlists einfache Namen zu geben. Nicht wie ich, etwa Päddr – Auch nach 10 Versuchen versteht Google nicht, welche Playlist abgespielt werden soll.) Zwar habe ich durch das abspielen von Spotify nicht mehr die Soundqualität der Anlage aus dem Raum, sondern nur noch der integrierte Lautsprecher von Google Home. Und damit kommen wir dann auch zum ersten Kritikpunkt.
Kritikpunkt Nr. 1 – Wieso wurde kein 3.5 mm Klinkenanschluss verbraut um den Klang bei Bedarf nicht auf seine Anlage zu portieren? Glücklicherweise ist die Soundqualität von Google Home keinesweges schlecht. Ganz im Gegenteil, wenn man die Lautstärke nicht unbeindgt auf 100% stellt, ist das was aus dem Lautsprecher kommt, erstaunlich gut. Als Besitzer einer UE Boom 2 – Ohne wirklichen Bass – war ich erstaunt wie Basslastig Home jetzt ist. Nach einem Monat muss ich aber sagen, bin ich sehr angetan von dem Sound den die kleine Home Box uns da liefert.
Natürlich kann Google Home nicht nur mit Spotify verbunden werden, es werden so gut wie alle Musikdienste unterstützt. Deezer, Pandora, Google Play Musik.
Verbindungen mit diversen anderen Apps, zum Beispiel Mediatheken ist auch möglich. Allerdings hat Google Home ja kein Display um solche direkt anzuzeigen und dadurch bringt mich das zu meinem nächsten Punkt, den
Hardware Verbindungen
Um Videos aus Mediatheken oder Youtube Videos abzuspielen, muss der smarte Lautsprecher mit einem anderen Gerät kommunizieren, dies funktioniert perfekt mit Google Chromecast, dem kleinen HDMI Dongle aus dem Hause Google. Eingerichtet ist dies ebenfalls im Handumdrehen. Danach ist es möglich per Sprache direkt dann explizierten Videos zu suchen oder sich zufällige Videos zu einem Thema anzeigen zu lassen.
“Spiele das neuste Video von “Kanal XY” von Youtube auf meinem TV.” Und schon wird das aktuellste Video des Kanals abgespielt. Einfacher geht es teilweise nicht mehr.
Das ganze funktioniert natürlich auch mit Fotos die bei Google in der Cloud gespeichert sind. Innerhalb der Google Home app, unter dem Reiter Videos und Fotos, den Haken auf „An“ stellen und schon kann man mit dem Sprachbefehl – „Zeige mir Fotos von (Datum, Album oder Ort) auf meinem XY Abspielgerät.“ Und schon zeigt einem der verbundene Chromecast einem die gewünschten Bilder.
Nicht nur ein Chromecast kann mit Home verbunden werden. Ich wollte mir schon länger mal Philips Hue Birnen anschaffen und jetzt mit Google Home war dann auch dazu die Zeit reif. Philips Hue, für die, denen das nichts sagt, sind LED Birnen die mit dem WLAN verbunden werden können und dann per Smartphone oder eben Google Home oder Amazons Alexa gesteuert werden können. Diese Birnen sind zwar nicht gerade günstig aber sind schon sehr interessant. Abends im Bett kein aufstehen mehr um sie an oder anzuschalten. Einfach mit dem Befehl “OK Google, schalt das Licht in Raum XY oder Lampe XY aus/an“ und schon werden die Lichter wie von Zauberhand gesteuert.
Gequatsche von Google Home
Mein 2. Kritikpunkt, und dabei auch letzter sind aktuell die Antworten die einem Google Home gibt. Nicht das diese direkt falsch wären oder sich schlecht anhören würden. Nein, mich stört nur das Google Home einfach so viel Quatscht. Beim kurzen verlassen des Raumes, wobei man das Licht ausschaltet, kommt von Google der Satz, “Alles klar, die Lichter im Zimmer werden ausgeschaltet.” Oder “Helligkeit der Lampe Schreibtisch wird auf 50% gestellt.” Warum gibt es keine Funktion mit der ich diese langen Antworten ausschalten kann? Ich habe den Assistant gebeten das Licht auf 50% zu stellen, dann braucht er mir diese Aktion doch nicht nochmal zu wiederholen. Ein “OK” wie Alexa von Amazon dies tut, reicht meiner Meinung nach vollkommen aus. Hoffentlich wird dies noch geändert.
Zusammengefasst bin ich mit der Arbeit von Google Home super zufrieden, Spracherkennung klappt bestens, selten habe ich hierbei Probleme. Bis dato, habe ich wie oben beschrieben nur Philips Hue Birnen, meinen Chromecast und diverse Software Verbindungen mit Google Home vorgenommen. Heizungssteuerung, Türschloss und weitere Smarte Gadgets gibt es bei mir noch nicht.
Fazit
Große Frage: Lohnt sich der Kauf von Google Home? Oder besser gefragt, braucht man Home?
Dies kann ich relativ schnell beantworten. Brauchen tut man diesen smarten Assistant auf jeden Fall nicht! Allerdings für Menschen die gerne abends nach dem Film im Bett liegen bleiben und von dort aus das Licht per Sprache ausschalten wollen, die werden ihren gefallen an Google Home haben.
Man sollte allerdings bedenken das Google Home nur die Steuerung für viele Funktionen ist. Philips Hue sind meiner Meinung nach nicht gerade günsitg und nicht im Preis von Google Home dabei. Alle smarten Gadgets die man steuern moechte muessen noch dazu gekauft werden. Ich bin glücklich mit meinem Google Home und nutze diesen mehrmal täglich. Für mich aber auf keinen Fall ein muss. Mit der Multi-User Funktion macht ein solcher Assistant aber vielleicht auch in einer WG oder einer Familie Sinn.
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