Die Review zu einer langersehnten Smartwatch, der Huawei Watch

Anfang des Jahres wurde die Huawei Watch auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt und jetzt Ende des Jahres ist sie überall erhältlich. Ob Sie ihren Preis wert ist, das schauen wir uns jetzt an.

 

Verarbeitung

Da ist sie endlich, die Huawei Watch. Lange drauf gewartet. WOW! Die erste Uhr die in einer passenden Verpackung zum Produkt erscheint. Jede Uhr die ich bis jetzt getestet habe, kam in einer Plastikverpackung, einer Pappschachtel aber noch keine Uhr kam in dieser Lederoptik. Auch wenn es kein richtiges Leder ist, es macht was her und ich denke das sollte es bei einer Uhr auch. Denn schlussendlich dient sie ja auch als optischen Accessoire. Klappschachtel aufgemacht, kommt einem direkt die Uhr auf einem Kissen entgegen. Super Edel. Unter dem Kissen ein kleiner Faden zum herausheben der Garantiekarte und Kurzanleitung. Darunter befindet sich dann nur noch der Ladeadapter und das Netzteil.

Huawei Watch Bambus bearbeitet

Auf den ersten und auf den zweiten Blick, einfach nur WOW! Sieht einfach richtig gut aus die Uhr. Auch wenn ich sie gerne in schwarz getestet hätte, macht das silberne Edelstahlgehäuse echt was her. Stainless Steal wird auf der Unterseite noch einmal beworben. Zwar ist die Uhr 11.3 mm dick, was auf den ersten Blick dann doch ziemlich viel erscheint, aber im Endeffekt sehe ich dies nicht als negativ Punkt an, denn einmal um den Arm gebunden, fällt das ganze schon gar nicht mehr so auf, wie auf dem Kissen. Zu dem schönen Gehäuse finden wir ein schwarzes Echtlederarmband. Von der Optik her ist die Huawei Watch, bis jetzt mein absoluter Favorit, allerdings in der matt schwarzen Variante (wie ich sie auf der IFA in Berlin gesehen habe). Dazu natürlich ein passenden Metallarmband. Aber bei Uhren scheiden sich ja die Geister, was einem persönlich am besten gefällt. Für mich ist die Uhr allerdings absoluter Favorit!

Leistung

Was lässt sich zur Leistung der Uhr sagen? Ausreichend! Bevor ich die Huawei Watch getestet habe, nutzte ich eine Smartwatch von Motorola, die Moto 360 der ersten Generation. Das heißt ich habe diese Uhr als Vergleich gehabt. Im Gegensatz zur Moto 360 ist die Huawei ein richtiger Sportler. Die Performance ist nicht mit der Moto 360 vergleichbar. In den meisten aktuellen Smartwatches ist der derselbe Prozessor verbaut, der genug Leistung bietet um die Uhr flüssig und rund laufen zu lassen. Huawei macht keine Angaben zum verbauten Prozessor, man weiß nur das die Uhr mit einer Taktfrequenz von 1.4 Ghz läuft und von 512 MB RAM unterstützt wird. Der interne Speicher, worauf man zum Beispiel Musik ablegen kann beträgt 4 GB. Im allgemeinen läuft die Uhr performant und ohne weitere Probleme. Ladezeiten sind so gut wie nicht vorhanden. Jetzt kann man sich die Frage stellen, wie viel Leistung eine solche Smartwatch braucht, aber solange die Uhr rund läuft ist man doch zufrieden. 

Technische Daten

42 mm Durchmesser, 11,3 mm dick

1,4 Inch kreisrundes AMOLED Display
400×400 Bildschirmauflösung, 286 ppi
10.000:1 Kontrastverhältnis

Kaltgeschmiedeter 316L Edelstahl
Saphirglas

300 mAh

Bluetooth 4.1 BLE
WiFI (oder WLAN)

6-Axis motion sensor (Gyroscope + Accelerometer) 6-Achsen Bewegungssensor (Gyroskop + Beschleunigungsmesser)
Heart Rate Sensor (PPG)
Barometer, Vibration Motor

Android 4.3+ / iOS 8.2+

Edelstahl-Gehäuse
Schwarz beschichtetes Edelstahl-Gehäuse
Rosé-gold beschichtetes Edelstahl-Gehäuse

Armband aus Edelstahl-Mesh
Glieder-Armband aus Edelstahl
Echtleder-Armband

512 MB RAM + 4 GB ROM

Akku

Muss die Uhr jeden Abend auf ihre Ladestation oder kann ich sie ohne Probleme mehrere Tage ohne Ladung benutzen? Der Punkt Akku ist bei Uhren ein sehr wichtiger. Morgens zieht man die Uhr an und möchte dann auch den ganzen Tag keine Warnmeldung bekommen das der Akku schwach sei, oder gar das Display schon aus ist und der Akku den Geist aufgegeben hat. Und da kann ich Entwarnung geben, das schafft die Huawei Watch locker. 24h bei voller Display Helligkeit und regelmäßigem abrufen seiner Nachrichten bekommen die Uhr nicht klein.

Huawei Watch 20151002-DSC_7038 klein

Einen Tag schafft man mit der Uhr locker, bei zwei Tagen sieht das ganze dann schon wieder anders aus. Zwei Tage habe ich auch schon geschafft, allerdings muss man dann den von vornherrein aktivierten Modus „Always on Mode“ ausschalten, da dieser sonst zu viel Akku in Anspruch nimmt. Da die Uhr keinen Helligkeitssensor besitzt, ist man gezwungen die Display Helligkeit manuell zu steuern. Meist habe ich diesen auf Stufe 3 von 5 gestellt und damit bin ich gut durch den Tag gekommen und hatte keine Probleme das Display bei Sonneneinstrahlung abzulesen.

Eine Sache muss ich beim Akku oder zum laden der Uhr noch loswerden. Die Uhr wird wie oben im Bild zu sehen über die 4 Docking Pins geladen. Leider habe ich kein Bild der Station, aber um die Uhr zu laden legt man die Uhr auf diese Docking Station und die 4 Pins berühren die 4 Pins auf der Station, lädt. So sieht das ganze in der Theorie aus, in der  Praxis wird die Uhr magnetisch an der Station gehalten, was super nützlich ist damit sie nicht einfach weg rutscht, oder runter fällt. Allerdings hatte ich 3-4x das Problem, das die Magneten die Uhr angezogen haben und ich davon ausging das die Uhr jetzt lädt. Tat sie aber nicht! Morgens wollte ich die Uhr dann anziehen und musste mit entsetzen festellen das die Uhr leer war. Unglücklicherweise saßen die Magneten bei meinem Model so ungünstig das die Uhr teilweise keinen Kontakt zur Ladestation hatte und sie nicht geladen wurde. Hoffentlich nur ein Einzelfall.

Feeling

3 Wochen getestet und überzeugt. Schon beim auspacken endlich eine „Uhr“ in der Hand gehabt und keine Smartwatch. Auf den ersten Blick erkennt man es nicht das es sich um eine Smartwatch handelt und ich denke darum geht es. Ich bin auch im laufe des Testzeitraumes kaum auf die Uhr angesprochen worden, im Gegensatz zur Moto 360, wo jeder zweite wissen wollte was ich da am Arm trage. Die Huawei Watch ist eher die elegantere Smartwatch, mit dem silbernen Rahmen und dem schicken Armband ein echter Hingucker. Ich denke das die Uhr besonders für Preis und Optik nicht alle Leute anspricht. Leider konnte ich nur die silberne / glänzende Variante testen. Anfangs war ich ein bisschen schockiert wie sehr der Rahmen der Uhr doch glänzt, im Nachhinein habe ich mich daran gewöhnt. Gerne hätte ich ihm Vergleich mal die matte schwarze Variante getestet, auf die ich einen Blick auf der IFA in Berlin werfen konnte, denn diese war lange nicht so glänzend auf auffällig. Letzendlich bin ich bin wieder auf meine schwarze Motorola Moto 360 umgestiegen. Und bin super glücklich mit dieser. Etwas größeres Display. Die Auflösung ist zwar schlechter, aber das finde ich nicht allzu schlimm. Woran ich mich eher gewöhnen muss ist der schlechtere Akku und die Leistung. Mit diesem Kompromiss komme ich klar, denn bei einer Uhr ist mir das Aussehen wichtiger als die Performance. Und da gefällt mir persönlich die Moto 360 doch besser als die Huawei Watch. Aber das ist alle male Geschmackssache. 

Preis / Leistung

Wie teuer ist die Uhr momentan? Bei Amazon bekommt man das gute Stück ab 399€. Ja, das ist viel! Was rechtfertigt diesen hohen Preis, andere Uhren kosten doch auch nicht so viel? Wir haben ein Edelstahlgehäuse, Saphirglas, Gyroskob, Accelerometer, 2x Herzfrequenzmesser, Barometer, Vibration Motor, eingebautes Mikrofon und einen 300 mAh großen Akku. Das klingt nicht nur viel, das ist es auch und das ganze befindet sich in einem Gehäuse mit nur einer Dicke von 11.3 mm. Teilweise kann ich den Preis akzeptieren, allerdings bekommt man für weniger schon gleichwertige Smartwatches. Aber ich denke das die Uhr genauso wie viele andere schnell im Preis fallen werden.  Allerdings muss ich sagen das man beim Kauf einer Uhr mehr auf das Aussehen schauen sollte und nicht auf das was drin verbaut ist. Die derzeitigen Konkurrenten der Huawei Watch haben im Inneren meist dasselbe verbaut und ähneln sich da ziemlich. Wichtige Frage vor dem Kauf einer Smartwatch ist, ob man diese Spielerei überhaupt braucht? Ob es einem wert ist so viel Geld für Technik auszugeben. Teuer, ja! Edel und Schön aber auch!

Fazit

Das Fazit hier zu treffen ist gar nicht so einfach. Welche Frage sich man zuerst stellen sollte bei einer Smartwatch ist, ob man überhaupt eine benötigt? Generell würde ich „Nein“ sagen, denn der Funktionsumfang ist noch ziemlich spartanisch. Die Akkulaufzeit, naja. Meist muss sie jeden Abend ans Ladegerät, genauso wie das Smartphone. Und wenn man dann einen Abend doch nicht nach hause kommt und sie nicht laden kann, trägt man eine Uhr am Handgelenk, die gar nichts mehr kann. Schwarzes Display nicht weiter. Sind alles so Punkte, woran man abwägen kann und sollte. Dazu kommt dann teilweise der extrem hohe Preis, für ein kleines Stück Technik. Lohnt es sich 399€ auszugeben, für Benachrichtigungen am Handgelenk? Ich persönlich trage jetzt seit über 2 Jahren schon verschiedene Smartwatches und habe es für praktisch empfunden. Allerdings, wenn ich die Uhr mal eines morgens vergesse anzuziehen, fehlt mir auch nichts. Mir fehlt eher die Uhrzeit, wenn ich Richtung Handgelenk schaue, anstatt der Benachrichtigung, denn sein Smartphone hat man ja doch regelmäßig in der Hand.

Ja, für Leute die gerne mit neuster Technik rumspielen, testen und sich den Spaß auch leisten können.

Nein, für „Ich brauche immer das neuste vom neusten, obwohl ich es mir eigentlich garnicht leisten kann.“